BERTOLD HUMMEL - Texte zu den Werken: opus 81d Zurück zur Verzeichnisliste |
Symphonische Ouverture für großes Blasorchester op. 81d (1977) Uraufführung: 15. November 1986, Friedberg, Stadthalle Jugendblasorchester Werneck / Peter Blum Amerikanische Erstaufführung: 22. November 1987 in Seattle, Wash. W.l.B.C. Directors‘ Band / Bertold Hummel Besetzung: 1 Piccolo, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Fagotte, 1 Klarinette in Es, 3 Klarinetten in B, 1 Baßklarinette in B, 2 Altsaxophone in Es, 1 Tenorsaxophon in B, 1 Baritonsaxophon in Es, 3 Trompeten (Kornette) in B, 4 Hörner in F, 3 Posaunen, 1 Tenorhorn (Bariton) in B, 2 Tuben, 1 Kontrabaß, Schlagzeug: Pauken, Vibraphon, Xylophon, Kleine Trommel, Bongos, Große Trommel, Holzblock, Tempelblock, Ratsche, Schellentrommel, Triangel, 4 hängende Becken, Beckenpaar, Gong, Tamtam, Glocken ad libitum Aufführungsdauer: 8 Minuten Verlag: Schott Music SHS 1001 / ISMN:
979-0-001-10066-3 Video: Hummelwerke auf youtube Die Symphonische Ouverture von Bertold Hummel ist identisch mit dem 1. Satz der Oregonsinfonie op. 67.
Hans-Walter
Berg (in LP-Begleittext
"Treffpunkt Trier - 1. Deutsches Bundesmusikfest
1989")
Am 15. November 1986 veranstalteten der Bayerische Musikrat und der Bayerische Rundfunk in Friedberg einen Konzertabend mit neuen Kompositionen für sinfonisches Blasorchester, um die zeitgenössische Literatur für diesen auch in Deutschland stark aufstrebenden Klangkörper zu bereichern. Das Jugendblasorchester Werneck spielt die vermeintliche Uraufführung des 1. Satzes aus der Oregonsinfonie, von Hummel als Sinfonische Ouvertüre op. 81d bezeichnet. Dieser Satz wird von Hummel selbst ein Jahr später bei einem weiteren Amerikaaufenthalt in Seattle/Washington aufgeführt und im gleichen Jahr bei Schott herausgegeben. Ernst Oestreicher
Eine
detaillierte Analyse des Werkes befindet sich in der
Diplomarbeit:
Presse Bayerische Blasmusik, Dezember 1986 Hier wurde eindrucksvoll gezeigt, wie vielfältig das Instrument "Blasorchester" zu handhaben ist, zu dem sich in Zukunft ein breites Instrumentenspektrum aus dem Percussionsbereich gesellen wird: Die alte Verbindung Bläser/Schlagwerk in völlig neuer, aber sehr reizvoller Art. Erstaunlich, wie das Jugendblasorchester Werneck unter Peter Blum mit diesem schwer zu interpretierenden Werk umging, das abseits traditioneller Harmonik durch freie Intervallstellungen, kammermusikalische Durcharbeitung und feinsten Klangnuancen dem Laienmusiker ein völlig neues Terrain öffnet, ein neues Feld, auf das sich einzustellen und vor allem einzuhören auch für den Blasmusikfreund lohnt.
Werke für (Laien-) Blasorchester Am Ende der
Betrachtungen zu Bertold Hummels Sinfonik ist ein
Hinweis auf sein Schaffen für das Laienmusizieren
notwendig. Auf diesem Gebiet steht er voll in der
Tradition seiner Lehrmeister Genzmer und Hindemith, die
ebenfalls die Nähe zur Praxis der nichtprofessionellen
Musiker nie verloren. Naturgemäß gilt die Maxime: Je
einfacher das Konzept, desto diatonischer und
reduzierter sind die Bausteine und Klänge. Der Aspekt
der Farbe tritt dann in den Hintergrund und die
kompositorische Fraktur wird stärker von zeichnerisch
linearen Strukturen bestimmt, die deutlich
konventioneller wirken. Claus Kühnl (in "Die sinfonischen Werke Bertold Hummels", Tutzing, 1998) |